Liebe Schwestern und Brüder!
Ein bisschen so wie Martin / möcht ich manchmal sein
und ich will an andre denken, / ihnen auch mal etwas schenken.
Nur ein bisschen, klitzeklein, / möcht ich wie Sankt Martin sein.
Dieses Lied singen die Kinder unserer Kindergärten beim Martinszug. Mit ihren leuchtenden Laternen ziehen sie von der Kirche aus durch den dunklen Park am Schwarzen Weg, um diesen beliebten Heiligen an seinem Namenstag, dem 11. November, zu ehren.
Martin lebte im 4. Jahrhundert; als Fünfzehnjähriger wurde er Elitesoldat und kam nach Amiens in Frankreich. Dort, am Tor der Stadt, ereignete sich das, was Martin bis heute unvergessen sein lässt: Im Winter sah Martin, der in die Stadt ritt, einen unbekleideten Bettler. Da Martin außer seinen Waffen und seinem Soldatenmantel nichts bei sich hatte, teilte er mit seinem Schwert den Mantel in zwei Hälften. Eine davon gab er dem Bettler, die andere behielt er selbst.
Interessant an dieser Begebenheit finde ich: Martin war damals noch kein Christ; er ließ sich erst später taufen. Gutes tun ist also die Aufgabe jedes Menschen. Und dass Martin ein junger Kerl war, zeigt mir: für das Tun des Guten gibt es in jedem Lebensalter zahlreiche Möglichkeiten.
Martin will uns, liebe Schwestern und Brüder, motivieren, dass wir mit dem, was wir haben und können, die Menschen unterstützen, die unsere Hilfe brauchen – ein bisschen so wie er, am besten an jedem neuen Tag.
Herzliche Grüße, euer / Ihr Pfarrer
Matthias Blaha